Welche Pflaster-Bauweise ist für meine Außenanlage die richtige? Was sind die Vor- und Nachteile? Welche Möglichkeiten gibt es? Im heutigen Artikel versuchen wir, Ihnen die unterschiedlichen Bauweisen mit Ihren Vor- und Nachteilen näher zu bringen.
Grundsätzlich unterscheiden wir im Pflasterbau zwischen drei verschiedenen Bauweisen: gebundene Bauweise, ungebundene Bauweise und gemischte Bauweise. Die Bauweise sollte schon zu Beginn der Planungsphase festgelegt werden.
Da jede Bauweise andere Vor- und Nachteile mit sich bringt, können wir Ihnen keine pauschale Antwort geben. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Welches Erscheinungsbild?
- Welche Belastungen? (z.B.: Verkehrsfrequenz)
- Welcher Verband?
- Welche Nutzung?
- Welcher Pflasterstein/Pflasterplatte?
- …
Die ungebundene Bauweise
Die ungebundene Bauweise ist die häufigste, deswegen wird sie auch Regelbauweise genannt. Dabei verlegen/pflastern wir Ihre gewünschten Pflastersteine bzw. Pflasterplatten auf eine Bettung aus Splitt. Danach füllen wir die Fugen mit einem Fugensand und rütteln die Fläche ab. Abschließend schlemmen wir die Fugen nochmals ein.
Vorteile – ungebundene Bauweise |
Es entstehen keine Risse in den Fugen. |
Sehr flexible Konstruktion. Beschädigte Steine können ohne großen Aufwand ausgetauscht werden. |
Eine hohe Belastbarkeit. |
Ökologisch: Die Wasseraufnahme ist relativ hoch. Außerdem können die Materialien leicht wiederverwendet werden. |
Nach der Fertigstellung ist die Fläche sofort befahrbar. |
Herstellungs- und Erhaltungskosten sind im Verhältnis zu den anderen Bauweisen niedrig. |
Nachteile – ungebundene Bauweise |
Die Fugen können ausgewaschen werden. |
Ein geringer Fugenbewuchs ist möglich. |
Bei sehr hohen Belastungen können Spurrinnen entstehen. |
Hauptsächlich werden Pflasterungen aus Betonstein, Betonplatten, Kleinstein, seltener Feinsteinzeug (min. 3 cm dick) in ungebundener Bauweise ausgeführt.
Die gebundene Bauweise
Bei der gebundenen Bauweise entsteht eine relativ „starre“ Fläche aus Stein und Fugenmörtel.
Hier pflastern wir die Steine oder Platten auf Pflasterdrainmörtel. Bei Platten wird zusätzlich noch ein normgemäßer Kleber benötigt. Damit entsteht eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Platte und Pflasterdrainmörtel. Danach wird mit einem Fugenmörtel verfugt. Abschließend stellen wir die Bewegungsfugen her.
Vorteile – gebundene Bauweise |
Es entsteht eine versiegelte, geschlossene homogene Oberfläche. |
Kein Fugenbewuchs möglich, da die Fugen geschlossen sind. |
Die Reinigung ist wesentlich einfacher. |
Sehr hohe Belastbarkeit möglich. |
Nachteile – gebundene Bauweise |
Bewegungsfugen sind aufgrund der thermischen Dehnung notwendig. |
Geringfügige Spannungsrisse können auftreten, stellen aber kleinen Mangel dar. |
Herstellungs- und Erhaltungskosten. Diese Kosten sind im Verhältnis zur ungebundenen Bauweise höher. |
Aufwändiger bei Instandsetzungsarbeiten (z.B.: nach Grabungsarbeiten) |
Benutzung nach Fertigstellung: Die Fläche darf erst nach der Sperrzeit betreten bzw. befahren werden. |
Meistens werden Pflasterungen aus Natursteinplatten, Feinsteinzeug oder Kleinstein in der gebundenen Bauweise ausgeführt.
Die gemischte Bauweise
„Ein Hybrid“. Die gemischte Bauweise ist eine Mischung aus gebundener und ungebundener Bauweise. Dabei führen wir die Bettung ohne Bindemittel und die Fugenfüllung mit Bindemittel aus. Das Ergebnis ist eine günstigere Alternative zur gebundenen Bauweise.
Das optische Erscheinungsbild der gemischten Bauweise ist dasselbe wie bei der gebundenen Bauweise.
Achtung: Bei der gemischten Bauweise ist die Fläche ist nur gering befahrbar. Beispielsweise für Einfahrten mit geringer PKW-Frequenz.
Vorteile – gemischte Bauweise |
Es entsteht eine versiegelte, geschlossene Oberfläche. |
Kein Fugenbewuchs möglich, da die Fugen geschlossen sind. |
Die Reinigung ist wesentlich einfacher. |
Günstiger als gebundene Bauweise. |
Nachteile – gemischte Bauweise |
Bewegungsfugen sind aufgrund der thermischen Dehnung notwendig. |
Herstellungs- und Erhaltungskosten. Diese Kosten sind höher im Verhältnis zur ungebundenen Bauweise. |
Aufwändiger bei Instandsetzungsarbeiten (z.B.: nach Grabungsarbeiten) |
Nach Fertigstellung müssen Sperrzeiten eingehalten werden, bis Beton/Mörtel erhärtet ist. |
Keine hohen Belastungen möglich. (Max. geringe PKW-Frequenz – zum Beispiel bei Hauseinfahrten) |
Generell wie in der gebundenen Bauweise. Pflasterungen aus Natursteinplatten, Feinsteinzeug oder Kleinstein in der gebundenen Bauweise ausgeführt.
Die gemischte Bauweise wird aufgrund der niedrigen Belastbarkeit jedoch seltener von uns Ausgeführt.
Zusammenfassung – Pflaster-Bauweisen
Jede Bauweise hat seine Vorteile. Die Wahl hängt von den Verhältnissen vor Ort und Ihren persönlichen Wünschen ab.
ungebundene Bauweise – gebundene Bauweise – gemischte Bauweise
Damit Sie sich einen besseren Überblick verschaffen können, haben wir die Inhalte stark vereinfacht und auf das wesentliche reduziert. Beispielsweise haben wir die Verlegung auf Stelzlager in diesem Artikel vernachlässigt. Diesbezüglich werden wir aber in einem gesonderten Artikel schreiben.
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ich wusste nicht, dass es verschiedene Bauweisen für die Pflasterung gibt. Für unsere Einfahrt reicht wahrscheinlich die ungebundene Version. Allerdings würde ich für eine Terrasse die gebundene Option bevorzugen.
Interessant, dass man bei Pflasterarbeiten zwischen drei verschiedenen Bauweisen unterscheidet. Gut zu wissen, dass die ungebundene Bauweise die häufigste ist und deswegen auch Regelbauweise genannt wird. Auch bei uns wurde auf diese Art verlegt.
Danke für den Beitrag über die Bauweisen von Pflasterungen. Mein Onkel möchte sich eine Terrasse in den Garten bauen und hat mich gebeten, ihm Informationen über den Pflasterbau zukommen zu lassen. Ich werde ihm diesen Artikel weiterleiten. Gut zu wissen, dass bei der ungebundenen Bauweise keine Risse in den Fugen entstehen.